Angesicht zu Angesicht

2023 nahm ich an zwei Vipassanaretreats in Österreich teil – beide geleitet von Hannes Huber. Die Vipassanameditationspraxis ist etwas, was mich seit 2011 begleitet und nach wie vor in ihrer Einfachheit und Tiefe fasziniert. Die Anleitung beim Vipassana ist simpel: Sitzen und den Atem im Bauchraum beobachten.

Währenddessen lernst du deinen Geist kennen und wirst mit all dem was darin aufsteigt konfrontiert. Das ist gut, denn nur durch klares wahrnehmen und in Kontakt kommen können wir den Geist von Illusionen & falschen Ansichten reinigen. Was übrig bleibt ist die unmittelbare Wahrnehmung von dem was ist.

Hier ist das Gedicht. Es beschreibt ein bisschen die innere Reise, die ich damals zum Retreat durchlebt habe:



Hier sitz' ich in der Dunkelheit und erzeuge Leid, für Leid, für Leid.
Träume weg & mit der Zeit macht sich Unwissenheit breit.
Und ich frag mich: Ist das schlecht?
Nein ist es nicht! Das bin bloß ich!

Und wenn ich das alles kann erleben, muss es noch etwas anderes geben.
Nämlich die, die das hier beschreibt.
Außerhalb von Raum und Zeit,

trägt sie das Kleid der Achtsamkeit.

Mein bester Freund, meine ewige Zuflucht.
Immer hab ich nur nach dir gesucht, doch
Warst du nie weg!
Wir waren nie getrennt - keinen Moment.
Wie ein Fundament.

Auf dem ich lerne nun zu bauen. Auf dem ich lerne, dem Prozess zu vertrauen.
Der mich hält & mich durchdringt. Wie eine liebende Mutter ihr liebendes Kind.
Und ganz unmittelbar, kann ich wieder sehen...

Wie der Mond und die Sterne am Himmel stehen.


Anna